Redaktion

Für die Auswahl der Texte stellte Dramatikerin Lot Vekemans eine Redaktion aus Kennern der niederländischen Theaterliteratur zusammen, die zugleich mit der deutschen Theaterlandschaft vertraut sind. Diese Redaktion besteht aus den Dramaturgen Florian Hellwig und Paulien Geerlings, der Übersetzerin Eva M. Pieper, der Schauspielerin Jose Kuijpers sowie der Regisseurin Maaike van Langen.

Die Redaktion hat in der vergangenen Theatersaison Dutzende niederländische Theatertexte gelesen und wieder gelesen und in mehreren Runden deren „Exportqualität“ für Deutschland beurteilt. Maßgeblich dafür waren eine Kombination aus Schreibstil, dramaturgischem Konzept und inhaltlicher Thematik. Zudem spiegeln die ausgewählten Theatertexte die Praxis der niederländischen Dramatik wider und laden dazu ein, diese in einem größeren, internationalen Rahmen zu besprechen und zu befragen.

Paulien Geerlings © foto Jocelyn Moreau

Paulien Geerlings (1970) ist Dramaturgin, Übersetzerin und Yogi. Sie studierte Philosophie und Theaterwissenschaft an der Universität von Amsterdam und studierte bei DasArts, ein post-Master Ausbildung zur Theatermacher. 2006 wurde sie Dramaturgin bei Ad de Bont, Autor und künstlerischer Leiter der Jugendtheater-Company Wederzijds. Diese Gruppe fusionierte 2009 mit Liesbeth Coltof’s Huis aan de Amstel und wurde zu De Toneelmakerij, die Amsterdamer Theatercompany für junge Zuschauer. Paulien Geerlings ist die Hausdramaturgin von De Toneelmakerij. Als Dramaturgin hat sie einen besonderen Schwerpunkt in der Neuen Dramatik, coacht Autor*innen und unterstützt Autoreninitiativen. Außerdem hat sie einige Stücke für De Toneelmakerij übersetzt. Neben ihrer Theaterarbeit ist Sie Yoga Lehrerin.

Florian Hellwig © foto Jochem Jurgens

Florian Hellwig (1971) ist freiberuflicher Dramaturg. Er wohnt und arbeitet in den Niederlanden. Er studierte Germanistik, Allgemeine Literaturwissenschaft und Geschichte an den Universitäten von Bremen und Amsterdam.
Hellwig arbeitet in verschiedenen Sparten als Dramaturg für verschiedene niederländische Gesellschaften wie Toneelgroep Amsterdam, Het Nationale Toneel, De Veenfabriek, DNA De Nieuw Amsterdam und für Kollektive wie Urland, De Warme Winkel, Wunderbaum und Dood Paard.
Hellwig ist außerdem Dozent in den Fächern Dramaturgie, Theatergeschichte und Kulturgeschichte an verschiedenen Studiengängen der Amsterdamer Theaterschule (Academie voor Theater en Dans) und dem Studiengang Szenisches Schreiben (Writing for Performance) an der Kunsthochschule in Utrecht (HKU). Als Gastdozent hält er Vorträge an verschiedenen Universitäten und Hochschulen im In-und Ausland.
Hellwig ist einer der Initiatoren von BLOK Cement, einem Treffpunkt für Kunsthochschulstudenten auf dem Festival Cement in Den Bosch. Er bedenkt, entwickelt und führt regelmäßig Kontextprogramme für Gesellschaften, Theater und Festivals aus. In Theatern und auf internationalen Festivals, wie beispielsweise dem Holland Festival, gibt er jährlich mehrere Lesungen. Auch publiziert er Artikel in Fachzeitschriften. Hellwig ist Berater und Kommissionsmitglied in den Bereichen Theater und Theatertext beim Fonds Podiumkunsten.

Jose Kuijpers © foto Monique van der Steen

Jose Kuijpers (1957) José Kuijpers beendete ihr Schauspielstudium an der Toneelacademie Maastricht im Jahr 1987. Sie spielte u.a. bei Toneelgroep Baal, Caroussel, Toneelgroep Amsterdam, De Paardenkathedraal,  Bellevue, Theater van het Oosten und diversen Produktionshäusern. Gemeinsam mit Mirjam Koen, Bert Luppes, Marlies Heuer und Joke Tjalsma spielte José zwischen 1990 und 2012 in zahlreichen Vorstellungen der Gesellschaft Onafhankelijk Toneel. Einige Jahre war sie dem Zuidelijk Toneel angeschlossen (u.a. De Grote Verkiezingsshow – Auswahl Theaterfestival 2008, Peer Gynt und Op de Ziel). Nach 2013 spielte José u.a. in Mansholt von Toneelgroep Jan Vos (Auswahl Theaterfestival), in einer Bearbeitung von Salz auf meiner Haut von Hummelinck Stuurman und in Phaedra von Theater Utrecht.
José arbeitet häufig mit der Autorin Magne van den Berg zusammen, kürzlich in Ik speel geen Medea (Taalunie Toneelschrijfprijs 2016).
Momentan arbeitet sie bei Theater Utrecht mit Thibaud Delpeut an Westkaai und Hedda Gabler. Ferner steht ein neuer Monolog von Lot Vekemans auf dem Programm, sowie ein Duett mit dem Tänzer Piet Rogie, basierend auf dem Werk von Wilhelm Reich.

Für ihre Rolle in Rode Gordijnen, einem Kurzfilm von Richard Valk, wurde José 2013 auf dem Festival Villamayor de Cine in Santiago für die Beste Weibliche Hauptrolle nominiert. Der Film ist auf Youtube und Vimeo zu sehen.

Maaike van Langen © foto

Maaike van  Langen (1971) studierte Regie an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten. 2002 bis 2009 war sie Hausregisseurin am ʻHet Nationale Toneelʼ in Den Haag, sowie 2005 bis 2009 an der ʻTheatercompagnieʼ in Amsterdam. Sie inszenierte viele niederländische Erstaufführungen von internationalem Repertoire wie u.a. Bash von Neil LaBute, Blackbird von David Harrower, Das kalte Kind von Marius von Mayenburg und Der Kissenmann von Martin MacDonagh, sowie Klassiker wie Long Dayʼs Journey into Night und Die Wildente.
Seit 2009 ist Maaike van Langen auch im
deutschsprachigen Raum tätig. Dort inszenierte sie z.B. John Gabriel Borkman  für das Theater Bonn, und Die schmutzigen Hände für das Landestheater Niederösterreich in St. Pölten. Neben ihrer Regiearbeit  unterrichtete sie Schauspiel  an verschiedenen Schauspielschulen wie der Theaterschool Amsterdam und der „Ernst-Busch“ in Berlin. Momentam lehrt sie im Studiengang Musiktheater an der Universität der Künste.
Maaike van Langen lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Eva Pieper © foto Onno Roozen

Eva M. Pieper (1956 Berlin). Aufgewachsen in Ostberlin; 1978 Emigration in die Niederlande, wo sie in Amsterdam Regie und Theaterwissenschaft studierte. Sie arbeitete viele Jahre als Regisseur und Dramaturg. Seit 1989 übersetzt sie diverse niederländische und flämische Autoren, sowohl aus dem Jugend- als dem Erwachsenentheater. Außerdem begleitet sie niederländische und flämische Schauspieler als deutscher Sprachcoach für deren deutschsprachige Theater- oder Filmarbeiten. Gemeinsam mit Lot Vekemans, deren feste Übersetzerin sie ist, erhielt sie im April 2016 den Ludwig- Mühlheims-Preis für ihre kraftvollen und differenzierten Übersetzungen.
Seit 2007 arbeitet Eva nach einer Coachings-und Counselingsausbildung auch in diesem Bereich.